Über einen befreundeten Kollegen sind wir auf einen Blog-Artikel "Die Schreibschrift weicht dem großen Geld" von Christian Füller aufmerksam gemacht worden, den wir lesenswert finden, und den wir gerne kommentiert haben:
Lieber Christian Füller, vielen Dank für diesen informativen und absolut richtigen Zusatz. Ich arbeite seit vielen Jahren als Legasthenietherapeutin. Schon mit der Einführung der vereinfachten Ausgangsschrift kamen in der Legasthenietherapie gehäuft Probleme auf uns zu, die wir so vorher nicht hatten. Die Handschrift vieler Kinder ist mittlerweile kaum noch lesbar.
Neuerdings dienen wertvolle Therapiestunden zunächst einmal dem Trainieren einer runden, fließenden und lesbaren Schrift. Meine Kollegen und ich mögen gar nicht daran denken, welche Auswirkung die Grundschrift auf betroffene Kinder hat.
Mit einer nicht verbundenen Handschrift, die nach fast jedem Buchstaben den Schreibfluss im Wort unterbricht, wird unter anderem auch das Erlernen des korrekten Sprachrhythmus für Kinder, die diesen nicht intuitiv erfassen, massiv erschwert.
Heute las ich in unserer Tageszeitung über einen jungen Mann und seine Großmutter, die sich gegenseitig Briefe in der Sütterlinschrift schreiben. Sie bewahrt seine Briefe in einem Ordner auf, er in einer Zigarrenkiste. Beide bezeichnen diese Schriftstücke als wertvollen Schatz. Ich möchte damit nicht behaupten, dass wir zur Sütterlinschrift zurück sollen. Aber wer liest denn heute noch eine E-Mail, oder eine sonstige Kurznachricht, oder gar einen „Post“ mehrmals? Gibt sich einer in einem handgeschriebenen „Dokument“ Mühe beim Ausführen der Schriftzeichen, so überlegt er meiner Erfahrung nach auch eher, was er mitteilen möchte.
Herzliche Grüße
Anette Gampe